Das Projekt „InsektA – Integrativer Insektenschutz in der Agrarlandschaft“ wird im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ im Zeitraum 2022 bis 2028 pilothaft durchgeführt. Neben dem LPV sind zwei weitere Partner in Sachsen-Anhalt Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland) und Thüringen (Regionale Aktionsgruppe Saale-Holzland e.V.) am Projekt beteiligt. Um in den Projektgebieten den Insektenrückgang aufzuhalten, sollen im Projekt landwirtschaftlich genutzte Flächen und Siedlungsflächen insektenfreundlich umgestaltet werden.
Gefördert wird das Projekt durch das Bundesamt für Naturschutz, mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie das sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz und das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt Sachsen-Anhalt.
Das Teilgebiet Westsachsen umfasst den nördlichen Landkreis Zwickau mit einer Fläche von ca. 470 km², in welchem Reproduktions- und Nahrungshabitate von Insekten sowie der ökologische Verbund verbessert werden sollen. Dies geschieht im Agrarraum durch mehr als 13 verschiedenen Maßnahmen, wie beispielsweise die Anlage von Ackerwildkrautschonstreifen, die Entwicklung artenreicher Säume oder der Wiederherstellung artenreicher Mähwiesen. Außerdem sollen als Alternative zu Maismonokulturen heimische Wildpflanzenmischungen für die Bioenergiegewinnung erprobt werden. Hierzu erfolgten in 2023 unter anderem bereits Absprachen hinsichtlich der Umsetzung verschiedener Maßnahmen in 2024 auf Flächen des Agrarhofs Wolkenburg, der Agrargenossenschaft Langenchursdorf und des Biohofs Pöschmann.
Im Siedlungsbereich stehen unter anderem die Anlage, Wiederherstellung und Pflege von arten- und blütenreichen Grünflächen im Vordergrund. Erste Städte wie Glauchau, Meerane und Oberlungwitz haben hierzu geeignete Flächen zur Verfügung gestellt und bereits Maßnahmen auf knapp 2.000 m² sowie die Anlage von Gehölzhecken geplant und umgesetzt.Weiterhin nimmt sich das Projekt der Problematik der Lichtverschmutzung im Siedlungsbereich an. Auch hierzu wurden erste Beratungen wie beispielsweise in der Stadt Oberlungwitz durchgeführt.
Des Weiteren wird das Projekt von einer umfangreichen Öffentlichkeitskampagne begleitet. Hierzu wurden im März und April gemeinsam mit Kindern aus verschiedenen Einrichtungen und Altersstufen Schmetterlingswiesen in Crimmitschau sowie Neukirchen angelegt. Auch erfolgten von Juni – August verschiedene Exkursionen, wie beispielsweise die Erkundung der Insektenwelt bei Nacht anhand eines sogenannten Lichtfangs im Werdauer Wald sowie das Beobachten und Bestimmen von Insekten auf Flächen der Stadt Crimmitschau. Weitere Bildungsangebote sowie eine umfängliche Praxisvermittlung sollen das weitere Programm abrunden. Im Hotel Schloss Schweinsburg läuft übrigens noch bis Anfang Januar 2024 eine Insektenausstellung des BUND Sachsen e.V. Vielleicht haben Sie ja nach den Weihnachtstagen Zeit, kommen Sie gerne vorbei, Eintritt frei.